Das Franz-Rosenzweig-Minerva-Zentrum für die Erforschung deutsch-jüdischer Literatur und Kulturgeschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem vergibt Promotions- und Postdoktorandenstipendien für das akademische Jahr 2025/26.
Thematischer Schwerpunkt der Forschungsstipendien:
Emotionen in der deutsch-jüdischen Erfahrung
Bewerbungsfrist: 11. 04. 2025
Das Franz Rosenzweig Minerva-Forschungszentrum schreibt Doktorand:innen- und Postdoktorand:innenstipendien für das akademische Jahr 2025–2026 aus, die sich der Erforschung von Emotionen in der deutsch-jüdischen Erfahrung widmen. Deutschsprachige Jüd:innen spielten in Debatten über die Rolle von Emotionen und Gefühlen für die Konstitution menschlicher Subjektivität sowie für das im ‚langen‘ 19. Jahrhundert wachsende psychologische Interesse eine aktive Rolle – etwa bei der Entwicklung neuer Konzepte von Emotionen oder in ihrer therapeutischen Behandlung. Am Rosenzweig-Zentrum möchten wir im kommenden Jahr untersuchen, wie Emotionen verstanden, ausgedrückt und dargestellt wurden, wie sie im Kontext der deutsch-jüdischen Erfahrung wachgerufen, kontrolliert und instrumentalisiert werden konnten. Wir werden Auseinandersetzungen über das Irrationale in der deutsch-jüdischen religiösen Erfahrung und im politischen Leben analysieren und die emotionalen Auswirkungen von Akkulturation, Verfolgung und Vertreibung auf deutsche Juden diskutieren. Ebenso werden wir den Versuchen nachgehen, emotionale Erfahrungsdimensionen der Wirklichkeit in Literatur und Kunst darzustellen, und uns mit den Beiträgen deutsch-jüdischer Denker:innen sowohl zu rationalen Konzepten emotionaler Erfahrung als auch zu emotionsbasierten Formen Verstehens befassen.
Von erfolgreichen Bewerber:innen wird erwartet, dass sie ihre Forschungsarbeit von Oktober 2025 bis Juni 2026 am Franz-Rosenzweig-Minerva-Zentrum der Hebräischen Universität
Jerusalem durchführen. Während dieser Zeit sollen sie ihre Forschung in Israel betreiben und im Rahmen des Forschungskolloquiums, von Workshops sowie durch Veröffentlichungen in der Zeitschrift des Zentrums (Naharaim) zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Jahresthema beitragen.
Bewerber:innen müssen über ausreichende Kenntnisse des Englischen verfügen, d.h. fähig sein, Texte in englischer Sprache zu lesen und Vorlesungen in englischer Sprache zu folgen; Vorträge können auch auf Deutsch gehalten werden.